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Was macht der Computer, was liefere ich?

Also "die Computer" erlebe ich als Pferde. Reiten aber muss ich. Die Computer-Pferde leisten toll viel selbstständig: Über Stock und über Stein nehmen sie den Weg. Sie schauen und sie scheuen. Sie transportieren mich elegant. Aber ohne Zügel liefen sie zum Stall zurück oder futterten Gras auf der Stelle.

Ohne Ziele kein Mensch und keine Menschheit. Computer sind zunächst ziellos. Und ohne biologisches und soziales Aufwachsen kein Menschsein. Computer sind vergleichsweise leere Gefäße, in die hineingefüllt wird: "Heuchele Liebe". "Sei patriotisch". Da sind sie schon, die menschlichen Reiter. Das Computer-Pferd braucht keine Liebe und keine Politik.

Da sitzt unser Antonius, gemalt von David Teniers, umringt von Spottgestalten, die versuchen, ihn vom frommen Weg abzubringen.

Der Fotograf der Bilder bin ich. Dann sage ich zum Computer: "Zeichne nach diesem Foto". Der Computer liefert Ramsch. Ich schaue mir den Ramsch an und bereite das Foto passend vor: Unscharfer Hintergrund, und manchmal verwirbelter Hintergrund. Gesicht oft heller und mit eigenem Kontrast. Denn Gesichter sind für Menschen im Bild der Anknüpfungspunkt für das Gesamtwerk, da schauen sie hin. Meine Zeichen-Software hat diesen Befehl bisher nicht: "Male zunächst die Gesichter treffend". Sie behandelt Gesichter und Landschaft gleich.

Im Bild oben verwirbele ich das Umfeld unseres Antonius.

Also ich liefere Handarbeit im Foto und setze die Handarbeit fort, wenn der Computer eine Zeichnung erstellt hat: Das Bild soll auf den Punkt gebracht werden, was immer "der Punkt" ist. Das ist mein künstlerisches Jonglieren: Welche Bälle wirft das Bild? Wie verstärken wir das? Alles in allem: Pferd. Reiter. Zusammenarbeit.

Nehmen wir mal ein Ölgemälde von David Teniers von 1650. Der malt mal wieder "Die Versuchung des heiligen Antonius".
Die Maler unter der Knute der Kirche von 800 nach Christus bis vielleicht 1800 waren in ihren Aufträgen von Leuten der Kirche oft abhängig. Durchaus mit Billigung mancher Auftraggeber pickten sie sich gern die wenigen halbfrommen Szenen heraus, bei denen sie einigen Freiraum hatten.

Oben wandelt der Computer mein für ihn vorbereitetes Bild in eine Zeichnung um.

Sieht chinesisch-alt aus :-) Fast abstrakt geht das auch. Have Fun: